Aus der zweiten Reihe an die Spitze

IRB Ritterhude

28. August 2019

Simone Schröter wagt es: Nach 13 Jahren, die Axel Schäfer die IRB geführt hat, übernimmt die Ritterhuderin nun den Vorsitz der Interessengemeinschaft. Doch die Zusammensetzung der Führungsriege bliebt bestehen.

Ritterhude: Simone Schröter hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Mehr als ein halbes Jahr hat sie das Für und Wider abgewogen, bevor sie Axel Schäfer, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Ritterhuder Betriebe (IRB), mitteilte, sie könne sich vorstellen, seine Nachfolge anzutreten. Schließlich musste sie das nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit der Familie ausmachen. Und sie musste gucken, wie die zusätzlichen Pflichten mit ihrer Arbeit im Familienunternehmen vereinbar sind. Ergebnis: „Sie stehen alle voll hinter mir“, versichert die 44-Jährige.

Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung bekam Simone Schröter nun die Stimmen der IRB-Mitglieder. Axel Schäfer trat ins zweite Glied. Genau so hatte er es sich gewünscht. 13 Jahre als Vorreiter der Interessengemeinschaft waren genug. Dass er dies vorhat, hatte er vor einem Jahr angekündigt. „Dabei ging es mir weniger um eine Arbeitserleichterung als darum, ein neues Gesicht an die Spitze zu stellen“, sagt er. Die IRB brauche neue Ideen. Und eine neue Vorsitzende könne auch andere Menschen erreichen, als er es konnte.

Dabei ist Simone Schröter nur bedingt ein neues Gesicht. Nachdem Axel Schäfer zehn Jahre allein die IRB geführt hatte, unterstützt durch die Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Petra Rabba, war der Vorstand um zwei Mitglieder erweitert worden: Simone Schröter und Marcus Bärje. Die vergangenen drei Jahre kümmerten sie sich um die Themen Einzelhandel (Schröter) und Veranstaltungen (Bärje). Nun haben Schäfer und Schröter  die Posten getauscht.

„Das war nicht abgesprochen“, betont Schröter. Als Schäfer sie und Bärje vor Monaten über seine Pläne informierte, hätten sie einen Aufruf gestartet und nach möglichen Kandidaten gesucht, hätten Gespräche geführt. „Es gibt auch viele, die sich engagieren wollen“, berichtet Schröter. Aber das Amt des Vorsitzenden, das sei ihnen eine Spur zu viel gewesen. Marcus Bärje hat auch abgewunken. „Das kam für mich gar nicht infrage.“ Das habe er immer gesagt. Er sei gern bereit, ein Ressort innerhalb des Vorstands zu übernehmen. Aber für den Vorsitz habe er zu viel um die Ohren. „Ich bin trotzdem keine Notlösung“, erklärt Simone Schröter. „Ich mache den Vorsitz nicht widerwillig und auch nicht, weil es sonst niemanden gab.“ Ihr mache die Vorstandsarbeit Spaß; sie habe Lust dazu.

Dass das Vorstands-Trio bestehen bleibt, scheint den IRB-Mitgliedern zu gefallen. Diesen Eindruck hatten die drei jedenfalls beim Neujahrsempfang, berichten sie. Damals wurde über die Nachfolge gesprochen. Dabei habe es viel Lob für den Vorstand gegeben. Das von gut 72 Mitgliedern nur zehn zu den Vorstandswahlen erschienen, werten Schröter, Schäfer und Bärje als Zustimmung. „Voll wird es bei Jahreshauptversammlungen immer nur, wenn die Mitglieder unzufrieden sind“, so Schröter. Vieles, das der Vorstand über die vergangenen 13 Jahre für die IRB angeschoben hat, soll daher weitergeführt werden. Am Neujahrsempfang, den Schäfer mit Bürgermeisterin Susanne Geils ins Leben gerufen hat, würden sie nicht rütteln. Auch die Reihe „IRB vor Ort“, bei der sie mit Gemeindevertretern Firmen besuchten, gehe weiter. Networking ist und bleibe ebenfalls wichtig. Und natürlich würden sie weiter das Sprachrohr der IRB-Mitglieder und der Mittler zwischen ihnen und der Kommune sein.

„Mir persönlich ist es wichtig, den Mitgliedern noch mehr Informationen zu bieten“, sagt die Vorsitzende. So plane sie eine Veranstaltung zum Thema „Digitalisierung“. „Da sind nicht alle auf demselben Stand.“ Schröter hofft, damit viele Gewerbetreibende anzusprechen und neue Mitglieder zu gewinnen. Denn jedes weitere Mitglied verleihe der IRB mehr Gewicht.

Ein Thema, das Schröter und der Vorstand offensiv angehen wollen, ist zudem der „verkaufsoffene Sonntag“. Ein leidvolles Thema für das Gewerbe in Ritterhude. Mehrfach mussten sie in den vergangenen Jahren verkaufsoffene Sonntage kurzfristig absagen. Die Gewerkschaft hatte die Gemeinde auf die Gesetzeslage hingewiesen und mit Klage gedroht. Seit Kurzem gilt eine überarbeitete Version des Ladenöffnungszeitengesetzes in Niedersachsen. Tür und Tor öffnet es den Geschäftsleuten nicht, doch es besitzt ein Hintertürchen. So erlaube es einen verkaufsoffenen Sonntag – auch ohne parallel stattfindende Traditionsveranstaltung – wenn „öffentliches Interesse an der Belebung der Gemeinde oder eines Ortsbereiches“ existiere. „Natürlich kann man auch über diesen Begriff streiten“, räumt Schäfer ein. Aus Hannover wüssten sie aber, dass der Gesetzgeber es durchaus befürwortet, wenn Gewerkschaft und Gewerbetreibende das Gespräch miteinander suchten. Genau das wollen Schröter, Schäfer und Bärje nun. „Wir wollen einen Konsens mit Verdi für weitere verkaufsoffene Sonntage finden“, so Schröter.

Und an noch einem Projekt feilt das Trio. Es will einen Abend nicht nur für die Mitglieder, sondern auch für deren Mitarbeiter, organisieren. Im Raum steht ein geselliger Abend mit Tanz. Stichwort: IRB-Disco. „So was haben wir noch nie gemacht“, sagt Simone Schröter. Ob die Party zustande kommt und ein Erfolg wird, wissen sie nicht. „Wir sind mit unseren Ideen auch schon krachend gescheitert“, räumt Schäfer ein. Deshalb aber gar nicht erst etwas zu wagen, sei falsch.

Quelle: Osterholzer Kreisblatt, 23.07.2019, Autor: Brigitte Lange, Link zum Originalartikel

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